Wenn im Herbst die Sonne die Lechtaler Alpen in ein warmes Licht taucht und sich die Almwiesen in ein Meer aus sanften Farben verwandeln, beginnt für viele die schönste Zeit für Wanderungen. In Lech Zürs steht die dritte Jahreszeit ganz im Zeichen von Entschleunigung und Kultur. „Wer im Herbst schon einmal bei uns war, weiß, dass zum Ende einer jeden Sommersaison die Stimmung hier oben eine ganz Besondere ist. Neben dem wunderbaren Naturschauspiel liegt dies auch an hochkarätigen Kulturveranstaltungen wie dem Philosophicum Lech, Festival LegeArtis Lech oder den heuer erstmals stattfindenden Lecher Literaturtagen. Jeder, der Ruhe und vor allem wieder zu sich selbst finden möchte, ist im Herbst bei uns mit Sicherheit an der richtigen Stelle“, erläutert Tourismusdirektor Hermann Fercher die Magie der Herbstzeit in Lech Zürs.
Erlebnisregion Tannberg – Entschleunigung für Körper, Geist und Seele
Gesundheitsbewussten ist schon lange klar, dass Bergwandern auf angenehmste Weise dabei hilft, Körper, Geist und Seele wieder in Einklang zu bekommen. Auszeitsuchenden sei hierfür eine Wanderung auf dem herbstlichen Tannberg besonders ans Herz gelegt. Geprägt vom imposanten Gebirgsstock des Karhorns erstreckt sich die Region nördlich von Lech bis zu den weiteren Gemeinden Warth und Schröcken, die von den Walsern kurz vor 1300 besiedelt und geprägt wurde. Um der gemeinsamen Vergangenheit Tribut zu zollen, haben sich die drei Walser-Gemeinden zusammen getan und für das ausgedehnte Tannberger Wandergebiet mit dem Tannberg Themenweg eine abwechslungsreiche, historisch fundierte Route zusammengestellt, die entlang zahlreicher kultur- und naturgeschichtlicher Sehenswürdigkeiten verläuft. Wanderer stoßen auf uralte Walserbauten, ehemalige Walsersiedlungen, auf faszinierende Schauplätze überlieferter Sagen und atmosphärisch aufgeladene Orte inmitten atemberaubender Naturjuwelen. In seinem Buch „Auf den Spuren der Walser am Tannberg“ widmet der Innsbrucker Journalist und Autor Olaf Sailer jeder der insgesamt 57 Sehenswürdigkeiten einen ausführlichen Text. Die fundiert recherchierten Geschichten erzählen unter anderem vom Fleiß und dem Heimweh der sogenannten Schwabenkinder, von der Schwefelquelle als Gesundbrunnen der Walser, vom Gemstelpass als Saumpfad, Handelsroute und Schmugglerweg. Sie berichten vom Hinterboden als Geburtsstätte des Skilaufs am Tannberg oder schildern die Sage vom Bürstegger Hirtenmännlein. Beim entspannten Bergwandern „auf den Spuren der Walser“ mit stärkender Einkehr in einer der urigen ‚Alpen’ ist die abwechslungsreiche Route für jede persönliche Kondition und Stimmung geeignet und verschafft darüber hinaus vor allem auch zur Herbstzeit nachhaltige Entschleunigung für die Seele. Alle historischen und kulturellen Informationen sowie die einzelnen Wanderrouten sind zudem auf einer interaktiven Wanderkarte und einer mobilen App abrufbar.Und auch das weltweit angesagte Geocaching ist am Tannberg möglich. Rund 30 kreative Caches können dort im Rahmen 3 unterschiedlicher Runden „gelogt“ werden: In Lech führt die Tour „Gipt’s das?“ durch die geologisch einzigartigen Gipslöcher, bei „Pfarrer Müller und das weiße Gold“ in Warth stehen die historischen Wege im Zentrum und in Schröcken dreht sich die Suche um das Thema „Walserdorf und Naturjuwelen“. Die moderne Schatzsuche basiert auf der Idee, Caches zu verstecken und mit Geokoordinaten zu markieren. Die Position der Schätze wird im Internet veröffentlicht. Ist der Cache ausfindig gemacht, trägt der Entdecker Name und Datum in das sich darin befindende Logbuch ein. In den Tourismusbüros von Lech Zürs, Warth und Schröcken liegen Schatzkarten und Stempelpässe bereit, die wahlweise auch aus dem Internet heruntergeladen werden können. Für vollständig ausgefüllte Stempelpässe erhalten Geocacher in den Tourismusbüros dann als Belohnung individuelle Tannberg Geocoins, die anschließend auf Weltreise von Geocache zu Geocache geschickt werden können.
Nahrung für den Geist – Lecher Literaturtage, Festival LegeArtis und 21. Philosophicum
Mit den Lecher Literaturtagen wird im Herbst auch ein gänzlich neues Kulturformat in Oberlech aus der Taufe gehoben. Die Tagung ist der Versuch, Sprache im Rahmen eines Symposiums als Kunstform zu zelebrieren. Die Teilnehmer sind dazu angehalten, fernab des stressigen Alltags wieder einmal Zeit damit zu verbringen, sich auf Texte, Sprachkunst und Wortgewalt einzulassen. Interessierte Gäste erhalten darüber hinaus die Möglichkeit, Kunst und herbstliche Natur in einer spannenden Kombination zu erleben. Unter anderem mit dabei ist Marc Girardelli, den meisten als erfolgreicher Skifahrer und fünffacher Gesamtweltcupsieger bekannt, der aus seinem Werk „Abfahrt in den Tod“ lesen wird. Besonders freuen darf man sich auf den Schweizer Autor Daniel de Roulet, ebendort als einer der herausragendsten zeitgenössischen Schriftsteller gefeiert. Sprachkunst gänzlich anderer Art kann getreu dem Motto „Slam am Berg “ unter der Leitung von Lukas Wagner (Slamlabor) und DJ Felix Kaden erlebt werden. Dort zu hören sein werden unter anderem Sprachtalente wie der Schweizer Richi Küttel oder der deutsche Maurice Massari (Der Mo!). Die 1. Lecher Literaturtage finden vom 6. bis 7. September 2017 im Burghotel in Oberlech und auf der Kriegeralpe statt.Informationen zu Programm und Anmeldung www.lech-zuers.at/lecher-literaturtage
Das Festival LegeArtis Lech geht vom 08. bis 10. September ebenfalls in seine sechste Runde. Die künstlerische Leiterin des Festivals und Violinistin Asya Sorshneva hat es sich zum Ziel gesetzt, aufstrebende internationale Talente in der Bergwelt von Lech zusammenzubringen, um in persönlicher Atmosphäre Musik auf hohem Niveau zu spielen. In den vergangenen Jahren waren Künstler wie Julian Rachlin, Stefan Vladar, das Wiener Kammer-Orchester, die Pepe Lienhard Band, Dmitry Sinkovsky, Aleksey Igudesman oder das Apollon Musagète Quartett zu Gast. Als Zuhörer eingeladen sind Musik-Fans, Bewohner und Urlaubsgäste der Region, Musikerkollegen, die internationale Kontakte in persönlicher Atmosphäre knüpfen wollen, Personen aus der Wirtschaft, die ihre Geschäftskunden und Partner in die wunderbare Bergwelt einladen und dies mit einem kulturellen Highlight verbinden möchten.Informationen zu Programm und Anmeldung www.legeartislech.com
Die Frage nach der Arbeit, ihrer Zukunft und ihrer Bedeutung für das Selbstwertgefühl des Menschen steht im Herbst ebenso im Fokus des 21. Philosophicum Lech wie die Frage nach möglichen Alternativen zur Arbeitsgesellschaft, wie sie in den aktuellen Diskussionen um das bedingungslose Grundeinkommen oder der Sehnsucht nach Muße zum Ausdruck kommen. Vom 20. bis 24. September 2017 verwandelt sich das herbstliche Lech zum Schmelztiegel der europäischen Geisteselite, wenn in der Neuen Kirche unter dem Titel „Mut zur Faulheit! Die Arbeit und ihr Schiksal“ und der Leitung des populären Philosophen Konrad Paul Liessmann eine erlesene Auswahl an Referenten aus verschiedensten Fachbereichen wie der Kunstwissenschaft und Medientheorie, Soziologie, Literaturwissenschaft und nicht zuletzt der Philosophie vortragen und ihre Thesen auch mit dem Publikum diskutieren.Weitere Informationen zu Programm und Anmeldung: www.philosophicum.com