Begegnungszone Serfaus mit VCÖ-Mobilitätspreis Tirol ausgezeichnet

2015-09-02_serf_vcoe-mobilitaetspreis_01_250Die Gemeinde Serfaus wurde für das Projekt „Serfaus z’liab“ rund um die Einführung der Begegnungszone im gesamten Ortsgebiet zur Verkehrsberuhigung mit dem diesjährigen VCÖ-Mobilitätspreis Tirol zum Motto „Mobilität im Wandel“ ausgezeichnet. LH-Stv. Ingrid Felipe überreichte die Auszeichnung gemeinsam mit dem Verkehrsexperten Markus Gansterer (VCÖ) und Alexander Jug (ÖBB Personenverkehr AG) an Bürgermeister Paul Greiter.

„Serfaus z’liab“ führte die Gemeinde Serfaus mit Juni 2015 ein neues und innovatives Straßenprojekt ein: Das gesamte Dorf wurde zu einer der größten Begegnungszonen in Österreich. Begleitet von zahlreichen Maßnahmen, wie der Errichtung attraktiver Rastplätze im Ortszentrum, der Anschaffung von Leihrädern, einem Bürgerbeteiligungsprozess und der Gestaltung eines eigenen Logos, entwickelte sich die Begegnungszone zum Erfolgsprojekt mit beispielhafter Akzeptanz innerhalb der Bevölkerung. Die wesentlichen Eckpunkte des Projekts sind die gleichberechtigte Straßennutzung für alle Verkehrsteilnehmer inklusive Fußgänger, eine Geschwindigkeitsreduktion auf 20 km/h und das ohnehin gültige Fahrverbot für Tagesgäste sowie Pendler. Einheimische sind dazu angehalten, freiwillig auf die Benützung des Autos zu verzichten.

Mobilitäts-Landesrätin und LH-Stv. Ingrid Felipe würdigte das Bestreben der Gemeindeführung, die Lebensqualität im Ort angesichts steigender Nächtigungszahlen mittels einer innovativen und ressourcenschonenden Verkehrslösung zu erhalten bzw. zu steigern, aber auch für Touristen weiterhin ein ansprechendes Angebot für einen erholsamen Urlaub zu bieten. „Die Gemeinde Serfaus bestätigt mit steigenden Nächtigungszahlen und der hohen Akzeptanz für die Verkehrsberuhigung in der Bevölkerung, dass ein erfolgreiches Zusammenspiel von Nachhaltigkeit, Tourismus und Lebensqualität sehr wohl möglich ist“, zeigt sich Felipe beeindruckt von der Umsetzung des Projekts. Den VCÖ-Mobilitätspreis Tirol verleiht der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) in Zusammenarbeit mit dem Land Tirol und den ÖBB.

Die Gemeinde Serfaus ist schon seit den 1970er-Jahren bestrebt, eine optimale Verkehrslösung für den Ort zu finden. Mit dem Bau der Dorfbahn, der einzigen U-Bahn Westösterreichs, gelang 1985 ein großer Schritt, der nun auch bei der Umsetzung der Begegnungszone maßgeblich war. „Stehen bleiben bedeutet Rückschritt“, beschreibt Bürgermeister Greiter den Grund für die aktive Umsetzung innovativer Ideen zur Verbesserung der Verkehrssituation. Greiter zeigt sich erfreut, dass das Projekt bei den Einheimischen nach viel Überzeugungsarbeit durch umfassende Information voll und ganz akzeptiert wird und „Serfaus z’liab“ nun mit dieser Auszeichnung auch nach außen strahlt.
Nicht nur in der Gemeinde Serfaus, sondern in der gesamten Familien-Ferienregion Serfaus-Fiss-Ladis nehmen nachhaltige Fortbewegungsmöglichkeiten und eine möglichst sparsame Verwendung des Autos einen hohen Stellenwert ein. So bieten der „Wanderbus“ und die kostenlose Benützung der Bergbahnen mit der „Super. Sommer. Card“ eine attraktive Alternative zum Gebrauch des privaten PKW in der ganzen Region.

Begegnungszone heißt…
Die Begegnungszone bedeutet die gleichberechtigte Nutzung der Fahrbahn für alle Verkehrsteilnehmer – motorisierte und motorlose Fahrzeuge und auch Fußgänger, die dabei die gesamte Fahrbahn benützen dürfen. Jeglicher Fahrzeugverkehr ist bei dieser Form der Verkehrsgestaltung gestattet, Radfahrer dürfen auch nebeneinander fahren. Einzig das Spielen auf der Straße ist nicht erlaubt. Das Parken ist nur auf gekennzeichneten Flächen erlaubt. Neben der Benützung der Straße durch Fußgänger ist die Geschwindigkeitsbeschränkung von 20 km/h das wohl auffallendste Merkmal einer Begegnungszone. Neben der neuen Regelung bleiben auch die bestehenden Verkehrsbeschränkungen für Sommer und Winter aufrecht, die in erster Linie Lieferanten, Hotelgäste und Pendler betreffen. Tagesgäste parken am großen Gratis-Parkplatz am Ortseingang. Damit alle Serfaus-Besucher – egal ob Tagesgast oder Pendler – komfortabel ins Dorf kommen können, ist die Benützung der Dorfbahn ebenfalls kostenlos.

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Newsletter abonnieren