2.860 Trachtenträger aus dem gesamten Alpenraum und tausende Besucher ließen sich vom trüben Sonntagswetter nicht abhalten und nahmen beim großen Festumzug zum Abschluss des diesjährigen Gauder Festes teil. Nach der traditionellen Feldmesse marschierten die Trachtengilden mitsamt Festwägen durch das Ortszentrum von Zell am Ziller. Tausende Schaulustige säumten die Straßen und jubelten den Abordnungen, die von zahlreichen Musikkapellen begleitet wurden, zu. Ein stimmungsvolles Finale für das Gauder Fest 2016, das auch heuer wieder von mehr als 30.000 Gästen besucht wurde.
„Das ist das erste Mal seit 17 Jahren, dass ich beim Gauder Festumzug nass geworden bin“, sagte Bierkönig Gambrinus, der am Sonntag das große Finale des größten Volksfestes Österreichs anführte. 2.860 Teilnehmer zogen im Rahmen des Festumzugs durch Zell am Ziller und stellten dabei ihre prächtigen Trachten zur Schau. Sehr zur Freude tausender Besucher, die trotz trüber Wettervorhersage den Weg der Brauchtumsgruppen durch Zell am Ziller säumten.
„Die Tracht ist wieder modern“
Veranstalter und Bürgermeister Robert Pramstrahler zeigte sich vom neuen Teilnehmerrekord beim Festumzug begeistert: „Wir durften heuer mit 2.860 Trachtlern aus dem ganzen Alpenraum mehr als je zuvor bei uns begrüßen. Es macht uns stolz, dass das Gauder Fest inzwischen ein solcher Fixpunkt für viele Traditionsvereine ist.“ Neben den Brauchtumsgruppen und Schützenkompanien aus Nord- sowie Südtirol waren auch beeindruckende Fuhrwerke mit dabei. Besonders das Ochsengespann und die großen Pferdekutschen sorgten für Furore. Oswald Gredler, Obmann des Tiroler Landestrachtenverbandes, sieht im großen Zuspruch für das Gauder Fest und den Trachtenumzug insbesondere ein erfreuliches Zeichen für den Fortbestand der Tradition: „Der große Andrang – wir hatten ja allein gestern rund 750 Kinder beim Umzug der Jungtrachtler – ist für mich der Beweis, dass Brauchtum weiter gelebt wird und die Tracht auch unter den jungen Leuten wieder modern ist.“ Auch die Landes- und Bundespolitik war mit Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter und Landeshauptmann Günther Platterprominent vertreten und zeigte sich von den an der Ehrentribüne vorüberziehenden Trachtengilden beeindruckt.
Erfolgreiches Gauder Fest 2016
Die Veranstalter des Gauder Festes zogen am Sonntag bereits zufrieden Bilanz. Während des ganzen Festes herrschte bestes Frühlingswetter, allein am Sonntag zogen ein paar Regenschauer durch, die die Stimmung am Festgelände dennoch nicht trübten. „Für das Zillertal und Zell ist das Gauder Fest alljährlich ein Höhepunkt und zugleich unschätzbare Werbung“, erklärt Bürgermeister Pramstrahler. Auch Zillertal Bier-Chef Martin Lechner ist glücklich, ob der großartigen Stimmung: „Die Gambrinus Rede am Freitag war wieder einer der Höhepunkte des Festes. Pointiert, bissig und mit dem nötigen Tiefgang. Und wir durften mit unseren Bierspezialitäten auch heuer wieder dafür sorgen, dass das Gauder Fest auch mit den stärksten und besten Festbieren Österreichs versorgt war.“ Damit ist das immaterielle UNESCO-Weltkulturerbe Gauder Fest – seit 2014 wird es in dieser exklusiven Liste geführt – in seiner fast 600jährigen Geschichte um ein weiteres erfolgreiches Kapitel reicher. Und auch 2017 heißt es wieder: Treff‘ ma uns am Gauder!
Zillertal Bier braut Österreichs stärkste Festbiere
Bierliebhaber kamen am Gauder Fest naturgemäß nicht zu kurz. Der Zillertal Gauder Bock genießt unter Kennern Kultstatus und zählt zu den stärksten Festbieren Österreichs. Seit den Anfängen des Festes stellt die örtliche Brauerei Zillertal Bier, auf die das Gauder Fest ursprünglich zurückgeht, in mehr als 500 Jahre alter Tradition den Zillertal Gauder Bock her. Das mit 7,8 Volumsprozent stärkste Festbier des Landes wird jeweils im September eingebraut, reift acht Monate und wird nur zur Gauder Festzeit ausgeschenkt. Eine weitere Einzigartigkeit ist der Zillertal Gauder Steinbock, eine Bockbierspezialität gebraut nach dem Originalrezept aus den 1920er-Jahren mit 22 Grad Plato Stammwürze und 10,4 Volumsprozent. Diese Festbiere und andere feine Spezialbiere, die per Hand in Großflaschen abgefüllt und teilweise sogar in Barriquefässern gelagert wurden, können im Zillertal Bier Festzelt verkostet werden.